- Trauerschwan, Nosedive [2020]. Stahl, Seil
200x200x200cm
Überlebenskampf eines Trauerschwans innerhalb eines Kubus
Installation
2. ALPHA [2015-2019]
Live Performance während Vernissage
Hunde fressen an einer Fleischskulptur und regeln unter sich ihre Rangordnung. Dabei verteilen sich die Hunde über den Ausstellungsraum und warten gespannt als nächstes an der Reihe zu sein.
Für die Besucher*innen ein ungewöhnlicher Anblick; der vermenschlichte Hund als instinktiv gesteuertes Tier, welches rohe Nahrung aufnimmt. Wobei der Anblick eigentlich keine Abnormalität ist, sondern die Realität. Während im Ausstellungsraum die Sektgläser klirren und der Fokus auf dem Fleisch verweilt, arbeiten die Hunde sich systematisch dem Objekt vor.
3. Teratoma [2015-2020]
Paraffin, Stahl, Lichtinstallation
Über vier Tage schält Licht eine Skulptur aus seinem Paraffinblock- Fragmente und Stalagmiten zeigen ein wandelndes, vergängliches Werk.
4. Teratoma. Installation view
5. LAM [2015]
Damhirsch, PU, Bronze, Blei
LAM = auf der Flucht sein, verdreschen, ausbrechen, Ausbruch
Laboratory animal medicine <LAM>
6. ALPHA. Exhibition view
7. ALPHA. Video documentation
8. Teratoma. Video documentation
In meinen Werke verarbeite ich aktuelle Eindrücke, welche ich prozesshaft in Installationen und Performance darstelle. Zum Einen stelle ich Materialität als ästhetischen Ausdruck und als Form dar, zum Anderen erziele ich eine Anregung zur Selbstreflexion und zur aktuellen Gegenwart.
Themenschwerpunkte meiner Arbeiten sind vor allem Triebe, Aggressionen und Instinkte, welche ich in verschiedenster Art und Weise aufgreife und als Szenarium in den Ausstellungsraum bringe. Maßgebendes Element bei der Erforschung des Werkes ist für mich die Reduktion, die in vielschichtiger Weise auftritt. Durch Dehnung der Zeit, im bewussten Einsatz weniger Materialien oder in minimalen, aber höchst aussagekräftigen Eingriffen, hauche ich den Werken eine ungeahnte Ästhetik ein.
Wesentlich gründet es sich in den unmittelbaren Gefühlsregungen des Menschen, in den Affekten und Stimmungen – deshalb setze ich bei diesen Punkten an.
Als gelernte Metallbildhauerin bin ich als Schweißerin an mehreren Projekten, wie Schlossereien und Theatern, tätig. Der eher handwerkliche Beruf beschäftigt sich mit der Verarbeitung, Zähmung und Verschmelzung von Stahlelementen. Hitze und stechendes Licht, sowie eine enorme Geräuschkulisse, begleiten mich in meinem Alltag. Den Werkstoff zu verstehen und zu beherrschen birgt immer wieder neue Herausforderungen. Es entstehen massive, minimalistische, jedoch kalte Objekte, die durch ihre Oberfläche und Haptik eine spezielle Charakteristik aufweisen.
Parallel forsche ich außerdem über die Konzeption der medizinischen Anatomie. Dabei untersuche ich u.a. den menschlichen Körper in seiner Struktur und Ordnung, studiert ihn als Gebilde, Skulptur und Raum, welcher als Habitat u.a. funktioniert. Sound und Installation nutze ich hierfür als Medium. Als Schweißerin und Präparatorin baue ich Simulatoren für die Medizin und bin an Forschungsprojekten u.a. im Institut für Anatomie tätig.
Meine Werke haben meistens einen starken, jedoch fiktiven Bezug zur Medizin. Sie verweisen auf Prozesse, Veränderungen und Vergänglichkeit. Materialität als Ausdruck und Form von ästhetischem Empfinden.
Die Komponenten des Werkstoffes als fetischistisches Element, dargestellt durch autonome und natürlichen Abfolgen, wie z.B. das Fließen von Paraffin.
Die Materialien findet man in der Medizin, in der Natur und in der Chemie. Meine Darstellungen vermitteln eine Künstlichkeit, da sie in einen anderem Kontext hervorgehoben werden und erinnern an Traumwelten oder Szenerien. Dabei ist der Produktionshergang ebenso ein wichtiger Aspekt der Präsentation, den sie gerne darstellt. Die Materialsprache bedient sich vor allem an metaphorischer Prozesse, sowie inhärenter transformatorischen Qualitäten.
Biographie
Marie Lynn Speckert, geboren 1989 in Hannover. Sie ist Künstlerin und Komponistin unter den Pseudonymen DURA und Alphabeton. Lebt und arbeitet in Berlin und Leipzig. Mitglied von Forschungsgruppen: Tangible Music Lab (www.tamlab.ufg.at), Ana-know-how (www.ana-know-how.com), Fasica Leipzig (www.fascia-leipzig.com).
Akademischer Werdegang
2015-2017 Dresden 2010-2015
2013
Meisterschülerstudium Bildhauerei, Prof. Wilhelm Mundt und Prof. Carsten Nicolai, HfBK
Diplom mit Auszeichnung, Kunststudium Bildhauerei/Metall bei Prof. Andrea Zaumseil Burg Giebichenstein Halle Saale
Erasmus La Cambre, École d ́Art, Prof. Johan Muyle, Brüssel/Belgien
Berufliche Laufbahn (Auswahl)
2022 2021
seit 2015 seit 2015
Vetiqo, innovation in teaching, Lehrmodellbau, Berlin Early Research, Tangible Music Lab, Linz
Gast Dozentin, Sound Art/Audiogestaltung/Filmmusik Praxis, Hochschule Offenburg Selbstständig als Komponistin, Metallbauerin/Schweißerin und Künstlerin
med. Präparatorin/Plastinatorin, Institut für Anatomie, Universität Leipzig
Stipendien I Preise (Auswahl)
2020 EHF Artist Scholarship, Konrad Adenauer Stiftung
2019 Nosedive, Arbeitsstipendium, Kunststiftung Sachsen-Anhalt und Kloster Bergeschen Stiftung 2018/2019 Anomalie, Graduierten Stipendium, Burg Giebichenstein, Halle Saale
2017 Local Particiants Program, Arbeitsstipendium 2017, PILOTENKÜCHE, Leipzig
2015 Kunstpreis, Annerkennung, Sparkassenstiftung, Sachsen Anhalt
Vinje Snoforming, 1. Platz, Norwegen
Gruppen-/Einzelausstellungen (Auswahl)
2022 W A T E R in Sim-biotic, mit Alessa Brossmer, Venice Arsenale, Capannone 106 (ITA)
2021 EIN IMPULS, jungekunstfreunde x STRÖER, Köln
Kunst.Raum.Konzerte Präsentieren: Olicía trifft MDURA, GEH8 Kunstraum, Dresden ignorance&honesty, GIEGLING, Walzwerk doing Art Basel, Basel ignorance&honesty, GIEGLING, Pittlerwerk, Leipzig
2020 Verwandelt, Kunststiftung Sachsen-Anhalt, Halle
me IRL, curated by Melissa Huang, Dalton Gallery at Agnes Scott, Georgia, USA Quarantine Exhibition, space52, Athen, Greece
scholarship exhibition, Fresh A.I.R., Projektraum Urban Nation, Berlin
BREAK OUT: Series 2, LA Art Documents, Los Angeles, USA
[SHIFT:ibpcpa] The Biennale of Performance, Collaborative and Participatory Arts, curated by Ayshia Taskin, The Wall Space Gallery, Scotland, UK
Kompositionen + Projekte (Auswahl)
2022 SISTERS OF ALGOLORE, by Deva Schubert, Radialsystem, Berlin
horsetails (Pferdeschwänze), Teresa Mayr, Fantôme Verlag, Haus Mitte Kunst, Berlin
2021 142 m/s, Goethe-Institut, Amman Jordanien
2020 It Will Have Been. A New Futurist Manifesto, Stefan Hurtig
Chaosmosis, crosslucid, o2o2facewear
POSTHUMAN ISLAND, Sounddesign, Felt zine x Cultural Policy