In dieser faszinierenden Darstellung von Medea, ausgeführt in Emaille auf Bronze, Silber und Gold, begegnet uns die mythologische Figur in einer neuen, fast idyllischen Interpretation. Die junge Frau mit langen, dunklen Haaren wird im Akt des Pflückens von Blumen und Gräsern gezeigt, eingebettet in eine sommerliche Feldlandschaft. Die dominierenden Farben – leuchtendes Rot, Blau und strahlendes Gelb – verleihen der Szene eine lebendige Energie, die im Kontrast zu Medeas gesenktem Blick steht, der eine innere Ruhe und Zurückgezogenheit ausstrahlt.
Ihr weißes Kleid, mit goldenen Details verziert, und die goldene Krone auf ihrem Haupt unterstreichen ihre königliche und gleichzeitig fragile Natur. Es ist eine Medea, die wir hier sehen, die in Harmonie mit der Natur zu stehen scheint, eine Sammlerin von Heilkräutern und Blumen, deren starke Arme den Korb voller Gaben der Erde tragen. Der sommerliche Himmel, das kleine Schiff am Meereshorizont und die Möwen, die sich im Hintergrund verlieren, vervollständigen die friedliche Szene, als wäre Medea von der stürmischen Mythologie befreit und in einen Moment der Einkehr und der Naturverbundenheit gesetzt.
Die Emaille-Arbeit selbst zeugt von hoher Handwerkskunst: Die glänzende Oberfläche der Bronze, Silber und Gold verstärkt die Leuchtkraft der Farben und fängt das Licht auf eine Weise ein, die die Szene lebendig und fast magisch erscheinen lässt.
Emaille ist eines der ältesten traditionellen Kunsthandwerke in Georgien, das bereits im frühen Mittelalter für religiösen Buchschmuck und Reliquien verwendet wurde und bis heute als Kunst- und Schmucktechnik weit verbreitet und beliebt ist.